Very British – zwei Meister der leisen Töne
Paul Millns & Mike Silver
24. Juni 2016 - 20 Uhr
im Museumsgarten Guntersblum
Oft wird er verglichen, Namen wie Randy Newman, Joe Cocker oder Tom Waits stehen im Raum. Millns aber ist Millns, als Poet und Interpret der eigenen Songs eine Klasse für sich. Er ist dabei sehr britisch, was als Kompliment verstanden werden will, ein Gentleman am Piano, mit Humor, Selbstironie und traurigen Geschichten, die er mit tiefer Melancholie in seinen Liedern erzählt. Verloren und doch voller Hoffnung vermittelt er z.B. die Sehnsucht, mit seinem Mädchen zu reden, das längst weg ist. Millns geht mit seiner Wahrhaftigkeit in jedem Text tief unter die Haut. Paul Millns scheut sich nicht, sich in seinen Songs als Verlierer zu bekennen und damit all den anderen unglücklichen Pechvögeln von Charlie Brown bis Mr. Bean solidarisch und voller Poesie mit einem Lächeln die Hand zu reichen. Er singt über Lebensgefühle, die wir gut kennen, über Angst und Verlust und über die Liebe, immer wieder die Liebe. Menschen und Schicksale bewegen den Balladen-Sänger, der den echten Blues im Herzen und in den Fingern hat, der aber auch mal richtig swingen darf, wie in seinem Song "Shallow Man".
Paul Millns zählt zu den Favoriten der Musikspezialisten von Funk und Presse, die ihn seit Jahren mit Lorbeeren überhäufen. Elke Heidenreich bezeichnete ihn als melancholischen, wunderbaren und sensiblen Texter, als sie in einer WDR-Sendung den Song „Martha“ übersetzte.
Als Pianist begleitete Paul Millns Welttourneen in den Bands von Alexis Korner und Eric Burdon, dessen Songs er teilweise auch arrangierte. Mit seinem Auftritt in der legendären „Rockpalast“- Reihe wurde er einem großen Publikum bekannt und spielte auf allen bedeutenden europäischen Festivals. Seine Songs fanden in zahlreichen europäischen Filmproduktionen Verwendung.
Es ist dieser Moment, wenn ein Lied direkt ins Herz geht; daran erinnert man sich noch lange nach einem Konzert von Mike Silver. Er ist ein herausragender Songwriter, meisterhafter Gitarrist und fesselnder Unterhalter; er bannt das Publikum mit seiner Musik und seiner Stimme, die warm, umfassend und reich an Resonanzen ist. Seine Lieder enthüllen Einsichten, erzählen von tatsächlichen Geschehnissen und sind oft genaue Beobachtungen der all zu verletzlichen und verletztenden menschlichen Natur.
Nach einem ersten Konzertbesuch bei Mike Silver sagte einmal ein junger Besucher in England: “Ich werde diesen Abend niemals vergessen. Ich hätte nicht gedacht, den Himmel im Sun Hotel in Hitchin zu finden.“
Mike Silver selbst sagt: „Musik machen zu können ist wie jeden Tag Geburtstag zu haben. Wenn ich vor Leuten spiele, ist die Menge der Zuhörer irrelevant - manchmal gibt es am Ende eines Songs einen Moment der Stille, bevor der Applaus einsetzt: Das fühlt sich an wie ein kleines Erdbeben in meinem Herzen und belohnt mich und so viele meiner Musikerkollegen für das Leben unterwegs als Live-Musiker. Das ist es, wofür wir alle leben.“
Mike Silvers Lieder erinnern an James Taylor, Phil Collins, sogar Sting. Silver hat das Talent seiner besser bekannten Mitmusiker und die gefühlvolle Art der Darbietung seiner Songs ist ganz besonders erwähnenswert.
Das gemeinsame Konzert mit seinem Freund und Kollegen Paul Millns nimmt Mike Silver zum Anlass, in Guntersblum sein neues Album „Silver Collection“ vorzustellen.
Einige Fotos vom Konzert - hier klicken
Artikel aus der Allgemeinen Zeitung, Landskrone vom 27. Juni 2016 - hier klicken