Guntersblumer Museum im Kellerweg
Verein zur Erhaltung Guntersblumer Kulturgutes e.V.
Nach Abschluss der Arbeiten wurde im Jahre 1829 folgender Brief über die erfolgreiche Mission an den Großherzog von Hessen-Darmstadt verfasst:
Der genaue Wortlaut des Originalbriefes
Eurer Königlichen Hoheit wage ich die allerunterthänigste unmittelbare Anzeige zu machen, daß die Öffnung des Rheindurchstichs am Geyer bey einem Wasserstand von 6 Fuß l Zoll am Pegel gestern glücklich erfolgt ist.
Da ich bey der letzten Durchstichs-Arbeit wegen Krankheit nicht zugegen seyn konnte, so wird es mir allergnädigst erlaubt werden, aus dem von dem ausführenden Wasserbaumeister Waibler soeben eingekommenen Berichte die Versicherung allerunterthänigst anzuführen, daß nach dem kräftigen Einströmen des Wassers (das sowohl Waiblers, als die mitanwesend gewesenen Großherzogl. Wasserbauinspektoren Geilfus, Amelung und Schuhknecht nicht geringeren Erwartung weit übertroffen habe) die glückliche Folgen dieses unter Allerhöchst Dero glorreichen Regierung aufgeführten großen Werkes außer Zweifel sind. Heil und Segen dem erhabensten Regenten für diese der ganzen Rheingegend erzeigten großen Wohltat!
Die Öffnung des Durchstichs wurde in l 1/2 Stunde vollbracht, und noch ehe sie auf die ganze Kanalbreite statt gefunden hatte, wurde der Durchstich in der ganzen Länge mit einem großen Ankernachen befahren, wobey die Strömung so stark befunden wurde, daß ungeachtet des niedrigen Wasserstandes, sich sogleich an mehreren Stellen der Ufer Abbruch zeigte.
In der nächsten Woche werden nach diesem Bericht wahrscheinlich schon mittlere Schiffe, z.B. das Gernsheimer Marktschiff, den Durchstich zu ihrer Fahrt benutzen, und es steht danach ferner zu erwarten, daß nach dem Eintritte eines hohen Stromwassers eine solche Vertiefung und Erweiterung des Kanals erfolgen werde, die ihn für die ganze Schiffahrt des Rheins brauchbar machen.
Ich ersterbe in tiefster Ehrfurcht
Euer Königlicher Hoheit
allerunterthänigster
Kröncke
Darmstadt, l.May 1829