"Papa sagt, Lehrer mögen keine gebildeten Menschen. Denn Lehrer
brauchen Doofe um gebraucht zu werden. Ärzte haben auch kein Interesse
an gesunden Menschen. Ich will bei meinen Lehrern unbeliebt sein: ich
bin doch nicht doof. Der römische Philosoph Seneca war der Meinung, es
sei besser, etwas Unnützes zu wissen als rein gar nichts. Wo mein Papa
dekadente Römer sieht, entdeckt meine Mama Berlusconis. Meine Eltern
wollten, dass ich es einmal besser haben werden als sie. Aber sie haben
sich auch in anderem geirrt."
Nein, es wird kein Besinnungsaufsatz. Schließlich hat Evelyn Wendler Hebräisch, Altgriechisch und Latein gelernt - und Peter Hoffmann ist dreimal sitzengeblieben: also G-12. Da prallen Welten aufeinander. Ihr Arbeitstitel war „Bildung für alle“. Aber dann wollten sie doch kein Minderheitenprogramm. Das deutsche Bildungssystem ist eine der erfolgreichsten Ungerechtigkeitsmaschinen, hoch effizient. Im 21. Programm geht es also um das, was Sie wissen müssen und warum Sie es nie verstehen werden. Solange wir nicht fragen, warum wir lernen, sind wir noch Kind. Sobald wir fragen, wofür wir lernen, erreichen wir eine mittlere Reife.