Kabbaratz
im Guntersblumer Museumskeller

SITZENBLEIBEN - eine pädagogische Erfolgsgeschichte

3. September 2010

"Papa sagt, Lehrer mögen keine gebildeten Menschen. Denn Lehrer brauchen Doofe um gebraucht zu werden. Ärzte haben auch kein Interesse an gesunden Menschen. Ich will bei meinen Lehrern unbeliebt sein: ich bin doch nicht doof. Der römische Philosoph Seneca war der Meinung, es sei besser, etwas Unnützes zu wissen als rein gar nichts. Wo mein Papa dekadente Römer sieht, entdeckt meine Mama Berlusconis. Meine Eltern wollten, dass ich es einmal besser haben werden als sie. Aber sie haben sich auch in anderem geirrt."

Foto zur Veranstaltung

Nein, es wird kein Besinnungsaufsatz. Schließlich hat Evelyn Wendler Hebräisch, Altgriechisch und Latein gelernt - und Peter Hoffmann ist dreimal sitzengeblieben: also G-12. Da prallen Welten aufeinander. Ihr Arbeitstitel war „Bildung für alle“. Aber dann wollten sie doch kein Minderheitenprogramm. Das deutsche Bildungssystem ist eine der erfolgreichsten Ungerechtigkeitsmaschinen, hoch effizient. Im 21. Programm geht es also um das, was Sie wissen müssen und warum Sie es nie verstehen werden. Solange wir nicht fragen, warum wir lernen, sind wir noch Kind. Sobald wir fragen, wofür wir lernen, erreichen wir eine mittlere Reife.