Peter Autschbach Solo
im Guntersblumer Museumskeller

18. März 2011

Peter Autschbach (Gitarre) war 1988/89 privater Gitarrenschüler von Joe Pass. Nach seinem Jazz-Studium an der Musikhochschule in Köln spielte er in der Rockoper “Tommy” des “The Who”-Gitarristen Pete Townshend. Seit 1998 schreibt er den Fingerstyle-Jazz-Workshop für die Fachzeitschrift “Akustik-Gitarre”. Nach der Zusammenarbeit mit der Hammond-Organistin Barbara Dennerlein (es erschien die gemeinsame CD “Feelin' Dunk”) erschien 2002 Autschbachs erstes Gitarren-Lehrbuch “Gitarre Pur”. Peter ist erfolgreicher Workshop-Dozent: (z.B. Jazz-Workshop bei den Schorndorfer Gitarren-Tagen, Rock-Gitarren-Workshop in der Provence für die “Mediterranean Music School”). Peter war drei Jahre lang Gitarrist bei der Queen-Show “We Will Rock You”. Sein neues, überaus erfolgreiches Lehrbuch „Let’s Rock“ erschien 2008.

Der Kulturverein freut sich ganz besonders auf das dritte Konzert des Peter Autschbach im Museumskeller Guntersblum.

Foto Peter Autschbach

Peter Autschbach über sich und seine Musik


Komposition

Beim Komponieren stelle ich mir vor, ich wäre der Besucher eines Konzerts. Ich stelle mir eine Bühne vor, auf der eine Band spielt, die mich selbst richtig beeindrucken würde. Meistens fallen mir dann Rhythmen, Melodien und Akkorde ein. Die singe ich dann und zeichne sie mit einem Diktiergerät auf. Diese Aufnahmen klingen schon mal schrecklich roh, aber die Idee ist festgehalten. Ich vertraue darauf, daß das, was mir da spontan einfällt, gut genug ist und arbeite das dann später haargenau aus. Dieses spätere Ausarbeiten ist dann eigentlich nur noch ein "deutlich machen", das Komponieren fand während des Singens statt. Mit dieser Methode erreiche ich die für meinen Geschmack besten Ergebnisse, weil die Musik sich sehr genau an das spontane Original hält und ich aufgrund der Geschwindigkeit des Kompositionsprozesses nicht Gefahr laufe, mich zu verzetteln. Wenn ich zu früh an Details arbeite, laufe ich Gefahr, die ursprüngliche Vision zu verlieren.

Improvisation

Ich bin auf der Suche nach dem idealen Solo. Das ist für mich eine Mischung aus spontanen Ideen und vorher Erlerntem. Das ist ein Solo mit Aufbau und Struktur. Der Zuhörer soll merken, dass die Töne, obwohl improvisiert, nicht zufällig gespielt werden, sondern dass bestimmte melodische und rhythmische "Wörter" gesprochen werden, die nur gemeinsam einen Sinn ergeben. Das gilt auch für das Komponieren, das der gleiche Prozess ist, nur läuft er langsamer ab. Manchmal suche ich stundenlang nach einem einzigen Akkord, wenn ich ihn dann endlich gefunden habe, und spüre, dass es keine andere Lösung für mich gegeben hätte, macht mich das glücklich.

Publikum

Ich möchte, daß sich für die Leute, die zu unseren Konzerten kommen, der Weg lohnt. Sie sollen was zu hören bekommen, was nicht der Verkäuflichkeit wegen komponiert wurde, sondern weil die Musik einfach so geht. Ich will ihre Ohren mit gutem Sound füllen, vielleicht ab und zu nachdenklich stimmen, auch mal zum Lachen bringen. Manchmal löst die Musik Bilder beim Zuhörer aus, manche Leute im Publikum sitzen mit geschlossenen Augen da. Hin und wieder tanzt jemand, obwohl die Musik gar nicht für's Tanzen geschrieben wurde. Je mehr Reaktionen wir vom Publikum mitbekommen, desto mehr spornt uns das an. Danke an alle, die uns zugeschaut haben und zuschauen werden!

entnommen aus: http://www.autschbach.de/