In den Jahrzehnten um 1800 durchlebte die rheinhessische Landwirtschaft einen Wandlungsprozess, dessen Tempo und Folgen auch im europäischen Vergleich als revolutionär zu bezeichnen sind. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden die Ernteerträge enorm gesteigert, neue Düngemethoden eingeführt und der Viehstand verdoppelt. Viele der Neuerungen wurden von mennonitischen Landwirten im 18. Jahrhundert in Rheinhessen eingeführt und dann nach und nach von den ansässigen Bauern übernommen.
Diese Veränderungen, aber auch die Situation vor der rheinhessischen
Agrarrevolution und ihre Folgen erläutert der Gimbsheimer Historiker
Dr. Gunter Mahlerwein in seinem Vortrag „Agrarrevolution in
Rheinhessen“ zur Geschichte der Landwirtschaft im 18. und 19.
Jahrhundert“. An Fallbeispielen, die sowohl die Wirtschaftspraxis
mennonitischer Agrarreformer, wie etwa Christian Dettweiler in
Wintersheim, als auch die der anderen Landwirte aufzeigen, nimmt der
Referent besonderen Bezug auf die Region um Guntersblum und Alsheim.
Der Vortrag findet am Freitag, 28. Januar 2011, um 20 Uhr, im Guntersblumer Museum im Kellerweg statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.